100 Jahre WK 1

Am Ende der zwanziger Jahre, so wird berichtet, wurde Clemenceau von einem Vertreter der Weimarer Republik gefragt, was künftige Historiker über die damals sehr aktuelle Kriegsschuldfrage denken werden. “Das weiß ich nicht”, soll Clemenceau geantwortet haben, “aber eine Sache ist sicher, sie werden nicht sagen: Belgien fiel in Deutschland ein.”

Hannah Arendt

Spektakel

Der Ursprung des Spektakels ist der Verlust der Einheit der Welt, und die gigantische Ausbreitung des modernen Spektakels drückt die Vollständigkeit dieses Verlustes aus: die Abstraktion jeder besonderen Arbeit und die allgemeine Abstraktion der Gesamtproduktion äußern sich vollkommen im Spektakel, dessen konkrete Seinsweise gerade die Abstraktion ist. Im Spektakel stellt sich ein Teil der Welt vor der Welt dar, und ist über dieselbe erhaben. Das Spektakel ist nur die gemeinschaftliche Sprache dieser Trennung. Was die Zuschauer verbindet, ist nur ein irreversibles Verhältnis zum Zentrum selbst, das ihre Vereinzelung aufrechterhält. Das Spektakel vereinigt das Getrennte, aber nur als Getrenntes.

Guy Debord

Die einzige Weltmacht

Amerikas geopolitischer Hauptgewinn ist Eurasien. Ein halbes Jahrtausend lang haben europäische und asiatische Mächte um die regionale Vorherrschaft und dem Streben nach Weltmacht die Weltgeschichte bestimmt. Nun gibt dort eine eine nichteurasische Macht den Ton an – und der Fortbestand der globalen Vormachtstellung Amerikas hängt unmittelbar davon ab, wie lange und wie effektiv es sich in Eurasien behaupten kann. (1997)

Zbigniew Brzezinski

Ewigkeit

6.4311 Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.
Unser Leben ist ebenso endlos, wie unser Gesichtsfeld grenzenlos ist.

Ludwig Wittgenstein

Galerie Reggae Jam 2013